Best of Blushing

Freitag, 22. März 2013


Es wird nicht mehr lange dauern und Pippi wird feststellen, dass ihre Mutter sehr viele unglaublich peinliche Dinge über Sie ins Netz gestellt hat. Lustige Geschichtchen, tollpatschige Gegebenheiten – all das, was ein Teenie totpeinlich findet. Selbstverständlich wird sie deswegen später einen Therapeuten benötigen. Statt einen Sparvertrag für den Führerschein oder das Studium, wären Therapeutengutscheine wahrscheinlich eine Währung, die die nachfolgende Generation bei ihren vermeintlich jungen Eltern, bestimmt gerne hätten. 
Aber es ist ja nicht so, dass unsere Eltern weniger peinlich gewesen wären. Es gibt da so eine Rangliste an Dingen, bei deinen ich noch immer peinlich berührt bin und mir auch heute nur schwer vorstellen kann, was meine Eltern da geritten haben mag (im Nachhinein versteht man ja ab und Dinge sehr viel besser – macht man den gleichen Blödsinn doch jetzt mit seinen eigenen Kindern). 
Auf Platz eins steht das Thema Jogginganzug
Ich war schon immer klein, zeitweise pummelig und Leichtathletik habe ich gehasst. Deswegen hab ich auch Ballett gemacht. Nun gab es ja jedes Jahr die unvermeidlichen Bundesjugendspiele, die im regnerischen Herbst im Hochtaunus ausgetragen wurden. Jogginganzug war also Pflicht, wenn man nicht erfrieren wollte.
Nun war meine Mutter der Ansicht, dass Ballett und Ballettausstattung schon teuer genug wären – da braucht das unsportliche Kind nicht noch einen Jogginganzug, der den Rest des Jahres im Schrank verschimmelt.
Fräulein busybee jammerte jedoch wegen des Kältetodes und so brachte die Mutter etwas unglaublich Kreatives mit nach Hause: Einen grauen Herrenschlafanzug. „Nun“, meinte das Muttertier, „er ist grau, hat eine große Zahl vorne drauf und geht eindeutig als Jogginganzug durch und danach kann er immer noch als Schlafanzug aufgetragen werden.“
Hallo? Halloooooooo? Ich hätte mich auf dem Boden wälzen, kreischen oder krank werden können – der Schlafanzug war beschlossenen Sache, meine Mutter kam sich unglaublich pfiffig vor und Frau busybee wurde noch in der ersten Minute auf dem Sportplatz enttarnt.
Himnmel, war das peinlich.
Als Fräulein busybee dann total verquollen (tränenüberströmt klingt natürlich besser, aber wenn man stundenlang geweint hat, ist man halt einfach nur noch verquollen) nach Hause stolperte, hatte die Mutter dann doch Erbarmen.
Fräulein busybee witterte dabei DIE Chance auf einen echt coolen Jogginganzug einer wirklich angesagten Marke. Was sie aber bis dahin anscheinend immer noch nicht gelernt hatte: Lass Mutter nie alleine einkaufen. Heim kam sie zwar mit DER damaligen Inmarke (Le Coque sportif), aber ich hätte ahnen müssen, dass auch in diesem Fall das praktische Denken meiner Mutter oberste Priorität hatte. 
Der Anzug war drei Nummern zu groß (kann das Kind noch reinwachsen - leider wuchs das Kind nicht mehr) und neon-orange. Neon-orange ist so ziemlich die einzige Farbe, die mir absolut überhauptkeinbisschen steht. Und während Sportkleidung heute federleicht, atmungsaktiv und fluffig ist, waren Jogginganzüge in den 80ern aus dickem Sweatstoff. Man stelle sich also vor, wie super ich in einem Anzug aussah, der farblich katastrophal war und sich nicht nur an den Knöcheln etwas schobbte, sondern bis zu den Oberschenkeln hoch in Falten gelegt war...
Ein Traum…
Habt ihr auch so tolle peinliche Erlebnisse?

Tagebuchbloggen

Mittwoch, 20. März 2013

... ist zur Zeit ganz einfach: Die letzten 5 Tage: Pippi pflegen von 0 bis 24 Uhr.
Jetzt: Fieber bei Frau busybee (häää? Am dritten Tag erst? Gestern dachte ich schon, ich wär überm Berg)
Der Popstar hält sich tapfer und bedient die mies gelaunte Brut.

Was machst du eigentlich so den ganzen Tag?

Montag, 11. März 2013

... frag ich mich auch immer, wenn ich abends feddisch ins Bett falle. Frau Brüllen fragt hier nach.
6.30 Uhr Tagesbeginn. Restaurationsarbeiten. Meine Superdupernasenspülung aus Amerika braust alles frei - auch die Gehirnwindungen.

6.45 Uhr Schluchzen vor dem fast leeren Nutellaglas. Wie meine LeserInnen ja wissen - nachgekauft wird nur Lebensnotwendiges. Ansonsten wird das gefuttert, was da ist. Ein sehr säuerlicher Sanddornaufstrich winkt schon fröhlich.

7.15 Uhr Da Pippi heute anderweitig betreut ist, bin ich schon auf dem Weg, um meine Arbeitskraft zur Verfügung zu stellen. Und jetzt kommt es: Da ich diverse Geheimhaltungsvereinbarungen mit Arbeit- und Auftraggebern unterzeichnet habe, darf ich euch nichts Genaues über meine Arbeit zur Zeit erzählen. Während ich das schreibe, komme ich mir unglaublich wichtig vor - fast so wie beim CIA. Ich bin eigentlich Doppelagentin...
Jedenfalls hats was mit Schreiben und ganz viel mit Organisieren zu tun.

Okay, weiter geht's:
8.00 Uhr überraschende Ankunft auf der anderen Rheinseite ohne Stau. Parkplatz auf dem Firmengelände. Die Begeisterung wird nur ein kleines bisschen abgemildert durch das Schlammloch, in dem ich parke und in das ich aussteige. Baustelle halt...

8.05 Uhr Daumendrücken und Expressgebet für die Englischarbeit von Pippi
bis 13.15 Uhr Angestrengtes Arbeiten. Es ist kalt, das Fenster an meinem Arbeitsplatz kaputt und schliesst nicht mehr richtig. Die Kollegin hofft, dass der Hausmeister es oben ohne repariert  - wegen der tollen Tattoos. Leider findet er kein passendes Ersatzteil...

13.45 Uhr Ankunft daheim.
Der Popstar ist da, juhu!!!!
Schnell liebevoll von ihm angebrannte Tiefkühlpizza verspeisen.
Telefonieren. Wieder über geschriebene Worte diskutieren.
Der Popstar rennt telefonierend an mir vorbei

14 Uhr Check der ebay-Auktionen, die heute auslaufen. Holla! Ich sollte nie auf Wahrsager umschulen. Manchmal funktionieren die vermeintlichen Nieten einfach bombig und umgekehrt.

14.15 Uhr ebay Teil 2. Pippis ausrangierten Sachen fotografieren







Der Popstar rennt telefonierend an mir vorbei

15.00 Uhr Der Scanner läuft heiß: alte Fotos einscannen für ein neues Projekt

16.32 Uhr "Uuuuund, wie wars in der Schule???" Pippi kommt heim und muss Rede und Antwort stehen zur heutigen Englischarbeit. Ich weiss noch nicht, was ich davon halten soll.
Haare sind nass vom Schwimmunterricht vor drei Stunden. Draussen schneit es...
Der Popstar rennt telefonierend an uns vorbei

17 Uhr Projekt "Naturwissenschaftsarbeit morgen" steigt. Ich habe Bauchweh, wie wir den Stoff in Pippis Hirn bekommen sollen. Seitenweise "der menschliche Körper". Ich versuche es mit Motivationsreden á la "stell dir vor, du bist Ärztin". Augenrollen von Pippi. Ich bin besorgt - unbegründet, denn sie schmettert mir fröhlich irgendwelche Miniknöchelchen entgegen, von denen ich nie gehört habe.
Der Popstar rennt telefonierend (laut schreiend) an uns vorbei

19.35 Uhr "Koch die Reste". Die hübschen grünen Bälle in der Pfanne sind hochgradig ekeliger Tiefkühlspinat, der nur mit sehr vielen anderen Zutaten genossen werden kann. Leider schlummert noch ein Kilo davon in der Truhe. Nie wieder Gastropackungen von Dingen, die ich vorher nicht probiert habe. Lutschen Rennmäuse TK-Spinatbälle?


Der Popstar rennt telefonierend an uns vorbei

20.15 Uhr Pippi hüpft ins Bett. In einer Stunde werde ich zufällig entdecken, dass sie noch liest. Braves Kind.

Jetzt dann: Sofa. Mal schauen, was der Mediareciver so aufgenommen hat. Luxus.

Gymnasium Hardcore oder Frau busybee goes youtube

Dienstag, 5. März 2013


Was soll ich sagen: Das Leben ist kein Ponyhof. Nicht mit G8, nicht mit Ganztagsschule. Und nicht mit meiner Hoffnung, das Kindelein wird das schon alleine wuppen.

Diese Woche: Mathearbeit. Flächenberechnung, Koordinatensystem. Pippi ist genervt und Frau busybee noch mehr. Frau busybee kann Flächen berechnen: Balkonböden, Pizzaböden, deckendes Makeup. Kein Problem.
Jetzt muss dieses Zauberkunststück aber auch dem Kindelein vermittelt werden und Frau busybee macht sich auf die Suche nach der hochoffiziellen Formel – natürlich im Mathebuch.

Da gibt es kleine, aber sehr feine Kästchen, in denen die Regeln erklärt werden. Und Frau busybee versteht nichts mehr. Hääää? Binischdoof??? Ganz ehrlich: ich habe ein Hochschulstudium absolviert (also hab ich auch das Abi geschafft) und bin bestimmt nicht auf den Kopf gefallen, aber diese kleinen Kästchen schaffen mich. (Ich erwähnte übrigens in einem offenen Outing beim Elternsprechtag meine Unfähigkeit, das Mathebuch zu verstehen. Die Antwort der Lehrerin: Kann man auch nicht wirklich. Ist aber nun mal so. Ahja.)
Frau busybee ist ja medial fit und so wurde fix gegoogelt und man landete bei youtube. Bei youtube! Die Faszination des Grauen hatte mich, als ein grau gewandeter Herr mit beginnender Glatze an einer grauen Tafel die Dreiecksberechnung erklärte. Ich fühlte mich leicht paralysiert und sofort in meine „Physikichverstehgarnixzeit“ versetzt. Dass ich aus diesem Filmchen tatsächlich einen Nutzen ziehen konnte, ist ein Wunder – er steckt mir immer noch in den Knochen…

Also, nächstes Ziel: Buch finden, dass auch Frau busybee versteht und keine Kindheitstraumata hervorruft.

Strategisches Arbeiten

Montag, 4. März 2013


Samstag waren Pippi und ich extrem fleissig: Kleiderschränke ausmisten, Winterwollsachen, die nicht mehr getragen werden wollen, waschen, ebay sortieren und fotografieren. Und mit meiner neuen Tageslichtlampe ging das gleich richtig super! Es besteht also Hoffnung, dass ihr zukünftig auch das ein oder andere Foto aus unserer Höhle zu Gesicht bekommt.
Sonntag dann zur Eventplanung zu einem Kunden, Pippi auf Palettenstapel rumkrakzeln lassen, um Traversenhöhen zu bestimmen, Unmengen Blümchen bewundert und gekauft und lecker Backfisch gegessen.
Klingt doch eigentlich ganz super. Leider musste ich den Samstag humpelnd mit schiefen Hals durchstehen und Sonntagabend habe ich mich um 8 Uhr ins Bettchen gelegt, weil Schüttelfrost und extreme Kopfschmerzen mich komplett ausgeknockt haben. Heute schleppe ich mich vom Sofa zum Bett und wieder zurück und hoffe, dass der Spuk bald ein Ende hat. Schlechtes Gesundheitskarma grad.
Wobei am Samstäglichen Humpeln der Popstar schuld ist: Wenn der Popheld unterwegs ist, ruft er mich nachts, wenn er zu seiner Schlafstädte wankt an, um einen kurzen Lagebericht zu geben und Frau busybee zu instruieren, wann sie ihn am nächsten Tag aus dem Bett schmeissen soll. Deswegen liegt dann Frau busybees Handy neben dem Bett. Klappt in 99% der Fälle ganz gut. Nur Freitagnacht verselbständigte sich sein Handy und rief mich auf dem Festnetz an. Festnetz steht im Wohnzimmer. Festnetz klingelt fast nur noch für Pippi und bei großmütterlichen Anrufen. Und wenn es offiziell ist. Offiziell ist nie gut. Und nachts ruft meist keine Pippifreundin an (noch nicht) und auch keine Großmutter (noch nicht).
Also Festnetz klingelt, Frau busybee denkt nur "offizieller Anruf!", hechtet aus dem Bett, im Dunkeln die kleine Treppe runter und bleibt mit der Ferse an einer Stufe hängen. Noch während der "Nichtschmerzphase" stolpert sie und fällt die letzte Stufe runter. Knöchel dick, Ferse auf, Rücken verrenkt. Trotzdem: Es kann ja die Polizei sein und Frau busybee muss den Popstar aus dem Gefängnis freikaufen und so erreicht sie das Telefon, an dessen Ende nur Stimmengemurmel - sprich niemand ist.
Pippi kommentierte die Ferse nur mit "geschälte Möhre", Frau busybee ist maximal genervt und hofft auf besseres Karma.

Fasten ... Zwischenstand ...

Samstag, 2. März 2013


Bald ist Halbzeit. Die ersten zweieinhalb Wochen sind rum, es lohnt sich jetzt, das erste Resumee zum Thema Fasten zu ziehen.
Es klappt so – um es mal im Notenbereich auszudrücken – 2-. Erschreckend sind alte Gewohnheiten, die man einfach so, ohne darüber nachzudenken, aufrecht erhält. Abends vor dem Fernseher noch etwas essen. Angebotene Süßigkeiten höflich auf die Hüften wandern lassen. Aber wir nähern uns den Gefilden, wo es härter wird. Zwar sind noch letzte Süßigkeiten im Haushalt zu finden (besonders unterm Bett von Pippi und unterm Autositz vom Popstar), aber es darf ja nichts Neues angeschafft werden. Mein mitgebrachter Kaffeekeks von gestern im Büro war so hart, dass mir die Zähne jetzt noch weh tun. Und Brot wurde gestern auch kein frisches gekauft, da ja mehrere Päckchen Pumpernickel aus dem letzten Jahrzehnt noch auf den Verzehr warteten. Pippi fand das super, ich bekam keinen Bissen zum Frühstück runter – deswegen der alte Keks.
Das ekelige Kiwiduschzeug ist verbraucht. Meine Haare sind irgendwie komisch, da sie nicht mit dem gewohnten Superseidigohneschüppchenmitlockerflockig gewaschen werden, sondern mit der Sammlung Shampoopröbchen aus diversen Zeitschriften. Der Parfumflakon macht nur noch vornehm pffft, bringt aber nicht mehr viel heraus. Es würde aber auch den männlich-herben Duft, den Pippi und ich jetzt verströmen, überdecken – wir duschen grad mit einer Duschgelsammlung vom Popstar.
Kein Geld ausgeben ist wir hart. Jetzt, wo die neuen Klamöttchen in den Schaufenstern hängen und man Lust auf Veränderung bekommt. Ich muss gestehen, dass ich den Begriff von „notwendigen“ Einkäufen schon etwas dehnen musste…
 

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