… for a white wedding!
Ab einem gewissen Alter, dachte ich mir, werden die Hochzeitseinladungen einfach weniger. Der erste Schwung ist schon ein paar Jahre verheiratet, der zweite in der Scheidungsphase und das Pippikind ist noch lange nicht so weit.
Ha, falsch gedacht! Dieses und das letzte Jahr häufen sich die Einladungen: Entweder ist es die zweite Runde oder die Musikerfreunde mussten erst mal ihre wilden Jahre ablegen, bevor sie in den Hafen der Ehe einlaufen konnten.
Bei einer Hochzeitseinladung tauchen immer zwei Probleme auf: Was ziehe ich an (kein Weiß, kein Schwarz – oweia!) und was schenke ich?
Nun ist es ja meistens so, dass die Brautpaare nicht mehr erst am Hochzeitstag zusammen ziehen und dann dringend Bettwäsche mit Monogramm, einen Schnellkochtopf oder einen Zahnstocherhalter benötigen, sondern meist alles (sogar in doppelter Ausführung) vorhanden ist.
Hochzeitstische machen mir immer ein bisschen Angst, da es mir schon sehr oft passiert ist, dass dort wirklich gruselige Dinge standen (da weigert sich die interne Geschmackspolizei einfach) oder ich mir nur den Untersetzer zur Mokkatasse leisten konnte.
Gerne wird ja auch Geld gewünscht, das man dann lustig verpacken muss. In Wackelpudding zum Rausschlabbern, in Klopapiertorten (toll ist, wenn man drei davon bekommt – das kommende Jahr ist zumindest hygienetechnisch gesichert) zum Abwickeln oder – sehr originell – in einem Betonklotz, den das Brautpaar vor versammelter Gästeschar mit Hammer und Schlagbohrer behandeln muss (immer vorher abklären, wie viele linke Hände mit im Spiel sind! Ein verletzter Finger hat zwar Erinnerungswert, macht aber unschöne Flecken!).
Und dann wird’s schwierig...
Das schönste Hochzeitsgeschenk, das ich gesehen habe, ist so persönlich und toll gewesen, dass ich total neidisch war!
Die beste Freundin der Braut hatte es organisiert und letztendlich auch gefertigt: Ein Hochzeitsquilt!
Er war nicht einfach so genäht, sondern bestand aus unendlich vielen Stoffstückchen mit Erinnerungswert für das Brautpaar: Der erste Strampler der Braut, ein Stück vom Taufkleid, die Lieblingsbettwäsche des Bräutigams, die verrückte Gardine aus dem Kinderzimmer, das Kopftuch aus dem Allgäuurlaub, der geliebte (aber kaputte) Sari aus dem ersten gemeinsamen großen Urlaub, das Konzertshirt (beim ersten Kuss getragen) und jede Menge andere „geschichtsträchtige“ Stoffteilchen.
Sie hat alles liebevoll arrangiert und zusammengenäht und mit einem Fleecestoff unterfüttert. Wunderschön!
Leider gibt es davon keine Bilder das war noch vor der Zeit, bei der man sein Handy IMMER dabei hatte und alles fotografiert wurde – ich glaube sogar, dass er aus der Zeit stammt, in der man noch analog fotografierte…)
Also, wer ein bisschen handarbeitlich begabt ist und einen guten Draht zu den Brauteltern oder Geschwistern hat (und Freunden), der kann damit ein wirklich einzigartiges Geschenk schaffen! Notfalls findet sich bestimmt jemand, der einen beim Nähen helfen kann (es gibt im Netz bestimmt auch Menschen, die so etwas per Auftrag nähen).
Es ist ein bisschen an die amerikanische Tradition angelegt, einen Quilt für eine bestimmte Lebenssituation oder ein Ereignis zu schaffen - vielleicht so wie früher, indem viele Personen daran beteiligt sind...
Übrigens: Den Anstoss, über dieses Thema nachzudenken BEVOR die Zeit mal wieder drängt, hat mir "This is what we love" gegeben.
Übrigens: Den Anstoss, über dieses Thema nachzudenken BEVOR die Zeit mal wieder drängt, hat mir "This is what we love" gegeben.
Eine rührende und tolle Idee für ein Hochzeitsgeschenk. So etwas ist besser, als alles, was man kaufen könnte. Einfach unbezahlbar.
AntwortenLöschenLiebste Grüße zu dir :-)
Oh, das klingt wunderschön. Ein wirklich tolle Idee.
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