Als Mutter ist man ja von Anfang an von seinem Kind begeistert. Auch wenn es schielt, anderen die Schäufelchen auf die Rübe haut oder mit 5 immer noch nicht gradaus läuft. Das eigene Kind ist das Beste!
Irgendwie ist das Fremdschäm-Gen da ausgeschaltet. Zumindest meistens.
Gestern war einer Tage, wo es mal wieder aufblitzte.
Gertern war nämlich der lang ersehnte Auftritt im Kindermusical des Kinderchors. Und Pippi durfte zum 1. Mal dabei sein. Pippi war eine der Jüngsten und somit nicht in den Soloparts oder tragenden Rollen anzutreffen - eher so bei der füllenden Masse, die das Volumen des Chors ausmacht...
Ich fands prima, ihr Rampensaugen war aber nicht wirklich befriedigt.
Hinten sieht man sie soooo schlecht. Aber alles lief prima.
Musical fertig, Weihnachtsmann kommt auf die Bühne, um die Mitwirkenden zu belohnen.
Als er meinte, was die Kinder ihm denn vortragen könnten, bekam ich schon so ein seltsames Gefühl "Ach", sagte da die innere Stimme meiner Tochter ganz deutlich in meinem Kopf (manchmal erschreckt mich das arg. Ist das eine Gehirnnabelschnur???) "das ist meine Gelegenheit endlich auch mal zur Kenntnis genommen zu werden. Ich kann zwar nur ein einziges Gedicht, aber das bekommen die Leute jetzt hier ins Ohr gedrückt. Um jeden Preis!"
Da aber einige Kinder schneller und älter waren, wurde schwups, das erste Gedichtlein vorgetragen. "Owei", schoss es mir durch den Kopf, "das kenn ich irgendwoher...".
Nummer 2 kannte das Gedicht auch und musste es gleich auch noch loswerden. Der neben mir sitzende Vater zuckte etwas peinlich berührt zusammen, freute sich dann aber doch, dass Sohnemann ein Gedicht kann - hätte er gar nicht erwartet...
Was soll ich sagen: Pippi musste natürlich als Dritte das Gedicht aufsagen. Im Gegensatz zu den anderen fehlerfrei und auch noch schön betont. Leider war das Publikum an dieser Stelle schon arg erheitert...
Und ich kämpfte zwischen Stolz (also ICH, hätte mich das nie getraut!!!) und Fremdschämen.
Aber hauptsache Sie hat es glücklich gemacht!
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