Pragmatischer Ansatz

Mittwoch, 30. September 2009

Pippi Langstrumpf hat einen Verehrer.
Was ihn auszeichnet ist seine Beharrlichkeit und sein Wille, auch dann meine Tochter zu lieben, wenn sie ihn mit Missachtung straft oder ihn zum Basteln zwingt. Nach Aussage seines Vaters ist er ein absoluter Bastelhasser und nur unter Zwang bereit, solche Dinge anzufertigen. Zu unmännlich alles.
Um so erstaunlicher war der in einem selbstgebastelten Umschlag liegende Liebesbrief. Mit Flammenherz und allerlei Deko, zum Aufklappen mit Popup. Ich bin dahin geschmolzen! Pippi fands so ganz okay, hat aber den darin formulierten Heiratsantrag nur mit Zögern angenommen.
Was ich aber noch spannender fand:
Aus dem Umschlag fiel noch ein kleines Zettelchen mit "A. liebt dich sehr". Ich bin irritiert. Ist das jetzt ein anderer Jüngling?
"Ja, schon!", antwortet Pippi. "Der A. meinte, dass der H. sich schon so viel Mühe mit dem Umschlag gegeben hätte, das würde er dann gerne mitnutzen."
Pragmatischer Ansatz.

Heute morgen meinte sie dann, sie müsse kein Frühstück mitnehmen, weil sie in der Schule keinen Hunger mehr habe. Ganz besorgte Mama hake ich nach und fahnde nach Schulstress oder ähnlichem.
"", meint sie, "aber immer wenn die beiden Jungs sich um sie prügeln, würde ihr der Appetit vergehen. "Dann knallt einer mit dem Kopf noch auf den Boden und dann mag man halt nix mehr essen, oder Mama?"
Wo sie Recht hat, hat sie Recht. Und ich muss mir was einfallen lassen, dass das Kind nicht verhungert und ein braver rheinhessischer Vorort nicht zur Bronx wird.

1 Kommentare:

  1. Hihihi, ich lach mich kringelig. Vor allem der pragmatische Ansatz. Zum Schießen. Da macht man was mit. Bin gespannt, wie das bei unserem Tochterherz später wird :)

    Liebe Grüße, Andrea

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