Flechtwerk

Montag, 13. August 2012


Ich bin ein moderater Mensch. Es braucht schon ziemlich viel, um mich wütend zu machen. Geschweige denn, mich zum Schreien zu bringen.


Bis zur Geburt von Pippi Langstrumpf kannte ich meine Stimme nur maximal mittelmäßig genervt. Nie laut. Ehrlich nicht. Wie erstaunt war ich, als ich mich zum ersten Mal schreien hörte(noch erschreckender fand ich meine Tonlage als ich zum ersten mal Angst um die Süße hatte. Eine Hyäne ist Sch...dreck dagegen...)


Okay, bitte jetzt keine Vorträge zum Thema "Wer schreit ist argumentativ unterlegen" und so. Ist mir schon klar. Kommt auch nur dann vor, wenn 27 negative Faktoren aufeinander treffen.


Mir geht es um etwas ganz anderes:
Wie kann es passieren, dass morgens um 7 Uhr das Flechten von Zöpfen zu Heul-, Schrei- und Tobanfällen führen kann?


Sie mag Zöpfe.
Ich rupf auch nicht.


Der ausschlaggebende Grund war völlig banal (Wann darf ich meine Frisur selbst machen?), aber innerhalb von Sekunden stand sie in Flammen. Nicht mehr bereit, auch nur einen Satz zu hören.


Ich schwanke dann zwischen Faszination und Genervtheit (morgens siegt die Genervtheit): Wie kann man um diese Uhrzeit schon so viel Energie haben? DAS geht doch gar nicht.

Es soll schlaue Tipps geben, bei denen man aus sich heraustritt, die Situation von oben betrachtet oder sich umdreht und mit irgendwelchen Klopftechniken im Gesicht (ähm, im Gesicht!) wieder Ruhe in die Gedanken bringt - morgens um 7 bin ich weder bereit zu klopfen, noch ausserkörperliche Erfahrungen zu machen...


4 Kommentare:

  1. Himmel, ich versteh dich sooo gut!
    Und mir geht's ähnlich. Immer dieses Haare kämmen in der Früh. Ich habe GSD schon frühzeitig angefangen meiner Kleinen immer die Haare zu schneiden (Pagenkopf) und gesagt, dass sie lange Haare haben kann, wenn sie sie selbst zu 'meiner' Zufriedenheit kämmen kann.
    Ich wünsche dir Ruge und Gelassenheit ;)
    LG
    Petra

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  2. Hihi! Den Pagenkopf hatten wir auch ganz lange! Da ich aber selbst als Kind keine langen Haare haben durfte, habe ich mich erweichen lassen. Leider mischen sich jetzt unter die langen Haare bei Pipi auch noch Locken, was die Sache nicht gerade erleichtert...
    LG

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  3. *Handreich* Mir geht es leider oft genauso. Kleine Dinge führen zu einem riesen Eklat. Aber leider verstehe ich die Motzatacken der Maus oft nicht und kann dann auch sehr schlecht damit umgehen. Und dann schaukelt es sich so richtig hoch. Gut zu hören, dass es Anderen auch manchmal so geht.
    Liebe Grüße, Andrea

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  4. ich kann Dich gut verstehen. Ich hab auch so eine. Haare bis über den Popo und die will sie nun selbst machen und sie heult, wenn die große Schwester sagt, es wäre nicht anständig. Allerdings läßt sie sich dann von mir noch kämmen. Dafür gibt es an anderer Stelle Heulkrämpfe. Ich weiß auch genau, dass sie das macht und dass sie sich irgendwann wieder beruhigt und sie dann nicht nachtragend ist. Immerhin. Früher hat sie bis zum Nasenbluten geschrien. Nichts half. Und obwohl ich das weiß und gelassen damit umgehen müßte (kann es ja nicht ändern) zerreißt mich das innerlich. Gefühlsmäßig zwischen Zorn, Wut und Mitleid. Da kann man als Mutter wohl nichts dagegen machen. Ich weiß nicht, wie man damit ruhig oder gelichgültig umgehen kann (und morgens schon gar nicht) Manchmal frage ich mich, ob ein Psychologe helfen könnte. (Mir oder dem Kind?!)
    Also: Stark bleiben
    LG Susanne

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