Tintenherzgeschichten

Sonntag, 19. August 2012

Es gibt Dinge, die liebe ich von ganzem Herzen. Natürlich neben Pippi und dem Popstar.


Ich meine Gegenstände oder Produkte, die irgendwann mal bei mir gelandet sind und es geschafft haben, mich von ihrer Perfektion und/oder Notwenigkeit mit Perfektion zu überzeugen.

Ein Beispiel. Ich kauf jedes Jahr ein Parfum, dessen Pröbchen mich noch in der Zeitschrift klebend überzeugt hat. Ich sollte mal akzeptieren, dass das nichts bringt. Denn sobald es in größerer Menga auf meinem Astralkörper landet, mag ich es nicht mehr. Ich hatte schon die Vermutung, dass die Komponente "Hochglanzdruck mit Ausdünstung" der eigentliche Grund ist, warum ich immer auf diese Werbung anspringe.
Also, nutze ich doc immer die zwei Marken, die mich schon seit Jahren begleiten und mit denen ich mich begehrenswert und/oder sauber und/oder reich fühle.


Zum Beispiel auch: Mein Füller. Geerbt vom Oppa, jahrelang durch die Uni geschleift, mehrfach verloren und immer wieder auf meinem Schreibtisch gelandet. Altmodisch? Vielleicht.
Jetzt hat dieses Ungetüm aber die Angewohnheit, nicht mit Patronen, sondern mit loser Tinte per Kolben befüllt werden zu wollen. Bis vor kurzem war das kein Problem, denn mit dem Füller erbte ich eine umfangreiche Sammlung von Tintenfässchen. Die sind nun leer. Und ich brauche stinknormale blaue Tinte. Nicht nachtblau, königsblau oder türkis. Nicht nach Rosen duftend und auch nicht aus echtem Barolo hergestellt.

Ich hab schon Blasen an den Füßen und noch immer keine Tinte. Ich mag sie nicht im Netz bstellen, da ich es albern finde, 5 Euro Porto dafür zu bezahlen. Ein Freund hat selbiges Problem und löst es immer im ersten Haus am Platz für edles Schreibgerät in Berlin. Hätt ich auch Lust zu, wohn ich aber dann doch zu weit weg.

Gehör ich zu einer aussterbenden Rasse? Bin ich altmodisch?

Nachtrag: Habe grad ein Fässchen bestellt. Beim örtlichen Dealer für Kruschelram, Bändchen und Einwickelpapier. Lieferzeit: 3 Wochen. 
Mit Blut unterschreiben soll ja mal in Mode gewesen sein...


8 Kommentare:

  1. und ich hab hier sogar noch einen gefühlten Liter Tinte stehen und weiß nicht, was ich jemals damit machen soll :)
    denn die Kinder werden - wenn sie ins Fülleralter kommen - vermutlich doch mit Patronen schreiben

    aber ich finde es toll, dass du den heißgeliebten Füller immer noch benutzt, ich hab meinen allerersten auch noch und behalte ihn auch :)

    auch habe ich z.B. die Fototasche mit meiner Mutter, eigentlich ein häßliches Ding, aber ich will keine neue, ich näh mir auch keine - ich will genau DIE :)
    Oder die Kette meiner Oma, die hab ich jeden Tag an, OBWOHL ich auch andere besitze :)

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  2. Leg dir einfach große Vorräte an. Da lohnt sich eventuell sogar das Porto, und wenn du lokal bestellst, kannst ud die Wartezeit überbrücken, ohne Blut zu vergießen.

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  3. Ich dachte, den könne man auch mit der Tinte aus dem Tintenfass von Pelikan oder Lamy befüllen?! Was für eine Art von Tinte brauchst du denn dafür?

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    1. Ja, das geht auch ganz wunderbar mit den beiden Marken. Aber irgendwie scheint das kein Schreibwarengeschäft hier mehr auf Lager zu haben...

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    2. Tatsächlich? Dann ist man in Hamburg wohl altmodisch ;-), denn die gibts hier wirklich in jedem Schreibwarenladen.

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  4. Hallo,
    es macht Dich noch mal so sympathisch und ich find das auch nicht altmodisch :o)
    Vor 3 Jahrzehnten habe ich mir sehr mühevoll einen Mont Blanc zusammen gespart. Er braucht auch Tinte aus dem Fässchen und Gott-sei-Dank hatte ich bis jetzt noch kein Problem sie zu kriegen.
    Wenn ich wichtige Briefe schreibe ( oh ja, ich schreibe noch Briefe mit Tinte auf Papier :o) ) dann wird er heraus geholt. Nie würde ich ihn hergeben.
    Von Oma habe ich einen Regulator geerbt, den hatten Oma und Opa zur Hochzeit (1937) bekommen. Einen Pelika-Kolben-Füller in antikem grün (1955) habe ich von meiner Mutti geerbt, leider ist mir die Feder zu schmal. Und noch so ein paar Kleinigkeiten. Aber diese Dinge sind mir wichtig und die bleiben auch.
    Aufräumen ist ja gut und schön, aber es kleine Schätze, die es zu bewahren gilt.
    Schönen Abend und liebe Grüße
    Ivonne

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  5. Ich finde, sowas sollte nicht in Vergessenheit geraten. Altmodisch ist total schön, sehr viel persönlicher als ein gekaufter Plastikfüller für 1,99€. Und das es ein Erbstück ist macht es zu etwas sehr besonderem.

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  6. Normale Tinte ist doch königsblau...

    Und ich LIEBE Füller ;) Damit kann man viel schöner schreiben. Ich hab zwar einen für Patronen, aber auch dafür gibts kleine Kolben, die man aus dem Tintenfass nachkaufen kann. Deshalb wunderte mich das 'es soll nicht königsblau sein' ein wenig, denn für mich ist das stinknormale Tinte.

    LG
    Petra

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