Be my Valentine - Wochenend-Fragmente

Montag, 17. Februar 2014

Der Valentinstag gehört ja zu den Veranstaltungen, die im Hause busybee keine Beachtung finden. Obwohl, ich denke, es ist mittlerweile das dritte Mal, das ich darüber berichte (hier oder hier) - also wird er zumindest bemerkt.)


Pippi gruselte sich wie immer und ich bekam die genaue Anweisung, bloß keine doofen Kommentare beim Nachhausekommen von mir zu geben. Hab ich auch geschafft. Ich hab nur mal kurz nachgehakt, warum einer ihrer Klassenkameraden zwei Rosen bekommen hat.
Romantisch ging der Tag nämlich mit einem Nachmittag in die zweite Runde: Elternsprechtag. Da wirds einem automatisch warm ums Herz.

Aber jetzt kommts: Der Popstar hatte abends tatsächlich frei und so marschierten wir in die Restauration in nächster Nachbarschaft, die für regionale und sehr hochwertige Küche bekannt ist. Nichts für täglich, aber für den Tag von Herrn Valentin grad perfekt!
Wir fühlen uns sehr verwegen: Freitagabends zusammen weggehen, ohne dass der Popstar in irgendeiner Weise musikalisch etwas bieten muss. Und dann auch noch an so einem Tag!

Im Lokal: Dort, wo normalerweise eine Reihe großer Tische stehen, waren nur gemütliche 2er-Tische zu sehen. Im ganzen Raum nur Pärchen. Nur glücklich turtelnde Menschen (oder welche, die so taten). Sofort fühlten wir uns irgendwie unter Druck gesetzt. Am Valentinstag in die Öffentlichkeit gehen ist ja eine Sache, romantisch sein vor allen anderen jedoch...

Und dann auch noch der Dresscode: Alle Anwesenden hatten ihr bestes Karohemd an, die Damen ihren hübschesten Wollpullover. Wir: Anzug und kleines Schwarzes. Aber was soll, wenn man schon in der Mitte der Manege (sprich mitten im Raum und alle Tische drumrum gruppiert) sitzt, muss man den anderen schon was bieten!
Während des Essens fiel dem Popstar dann auf, dass er seine Laktosetabletten vergessen hatte. Eigentlich kein Problem: Restauranttür auf, 5 Meter laufen, Wohnungstür auf, Tabletten holen, Wohnungstür zu, 5 Meter laufen, Restauranttür auf und wieder hinsetzen. Sollte nicht länger als ein durchschnittlicher Toilettengang dauern.

Die Realität: Popstar steht auf, Restauranttür auf, 5 Meter laufen, Wohnungstür auf. Popstar sucht Laktosetabletten. Popstar findet wahrscheinlich Laptop und schaut mal schnell seine Mails an. Frau busybee ordert ein neues Glas Wein. Popstar surft eine Runde und sucht weiter nach Tabletten. Frau busybee starrt ein bisschen in die Runde. Soll keiner meinen, dass ich jetzt eingeschüchtert bin. Popstar findet ein Kabel (wahlweise Musikinstrument, Conroller, Lichtanlage, Discokugel) und schraubt dran rum, denn das muss ja auch mal erledigt werden. Frau busybee faltet Tiere aus Servietten und ordert ein weiteres alkoholisches Getränk. Man könnte rübergehen und nachschauen, ob er von den Mäusen angefallen wurde. Der Popstar sucht (oder auch nicht) und die Leute am Nachbartisch fangen an zu tuscheln. Ich überlege, ob ich für die Show in Tränen ausbrechen soll. Während ich zu pressen beginne, kommt der Popstar zurück. Glück gehabt - wäre schade ums Augenmakeup gewesen.

Popstar ist jetzt magentechnisch wieder fit und Frau busybee betrunken.

Das Lokal leert sich, unser Haus- und Hofkoch spendiert ein, zwei, drei Schnäpse. Frau busybee ist doddelvoll und bettreif. Nun hat der Popstar ja aber frei und will was erleben. Also ziehen wir mit Koch und Crew weiter in die nächste Lokalität, in der es noch mehr Alkohol gibt. Es ist mittlerweile spät und in einem dörflichen Vorort zur Faschingszeit sind Lokalitäten um diese Uhrzeit sehr seltsam. Ich erkenne die Kassiererin vom Rewe, die ihren Kundenfrust beim Namentanzen loswird. Viele Herren tragen weiße Leggins. Sieht nicht überall toll aus. Der blau Frack und die Hüte reißen es ein bisschen raus.

Auf dem Nachhauseweg habe ich ein bisschen Angst, dass wegen uns die Polizei gerufen wird.

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Samstag: Aua im Kopf
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Sonntag: Aua im Kopf





1 Kommentare:

  1. Derartige Sams- und Sonntage nachvollziehen kann der Hochprozent-Vermeider und Niedrigprozent-Traditionalist (was ist vor 24 Jahren eigentlich zwischen Pinkeln und "Aufwachen" auf dem Boden sitzend passiert?), dessen Valentinambitionen fruchtlos blieben (undankbare, feige Göre) und sich die Ernüchterung einfach nach allen Regeln der Kunst(losigkeit) aus dem Kopf brüllen lässt: http://www.youtube.com/watch?v=5bqs-XtwJ0k

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