Wimmern für einen sauberen Teppich

Dienstag, 30. September 2014

Früher wechselte Frau busybee ihre Wohnungen sehr oft. Früher hatte sie auch noch keinen Popstar und keine Pippi und kein zwölfunffuffzigtausend Sachen.
Früher waren die Wohnungen kleiner und die Zimmer günstig. Und der Boden immer mit einem Teppich belegt, der eine Mischung aus Mettwurstgrau und Haferflockenbeige hatte.
Zog man in ein solches Zimmer, war der erste Gang in die Drogerie seines Vertrauens, in der man sich ein Teppichreinigungsgerät lieh, über dessen Siffigkeit man sich besser nie Gedanken machte.
Man durchweichte das Haferflockenbeige, entfernte tote Hamster und hatte am Ende ein Ergebnis, das einen zumindest psychisch zufrieden stellte.

Pippi war 10 Tagen im Lager im Osten. Haha, das hört sich fies an! Nein, es ist ein Padfinderstammeslager, äh Diözesanlager an der Mecklenburgischen Seenplatte. Und während sie auf matschigem Erdreich nächtigte, kümmere ich mich um ihren heimischen Teppich.

Der litt in den letzten Monaten ziemlich, da er ja eine Klebstreifenattacke überleben musste, von der er sich nicht wirklich erholte. Und der Teppich vom Popstar - also der Lappen, den wir noch immer euphemistisch als Teppich bezeichnen - der hatte es auch mal so richtig nötig.

Nicht weit von uns eröffnete am Wochenende ein neuer Baumarkt. Und so dachte ich mir: "Jo, neuer Baumarkt, neue Geräte, kein Siff! Ich bin ja jetzt erwachsen!". Also mit dem Popstar zum Baumarkt. In der Fachabteilung für Leihgeräte: Leere. Nur eine einsame Kassenmitarbeiterin, die uns nicht weiterhelfen konnte.
Ein paar Minuten später: Auftritt der Walking Dead. (äh, also, ich weiss, das ist jetzt ein bisschen gemein) Der Popstar fragt einen sehr großen und sehr schlacksigen Menschen, der sehr nah neben uns steht (also fast schon über uns) nach einem Teppichreinigungsgerät.
Pause.
Pause.
Pause.
Über das Gesicht des Gefragten schlendert ein Gesichtsausdruck der am Ende als "ah, ich verstehe" interpretiert werden könnte.
Ihr müsst euch das so vorstellen:
Frage Popstar. Pause von 5 Sekunden (das ist lang!). Dann Reaktion im Gesicht, dass man wahrgenommen wird. Pause von 5 Sekunden. Antwort.

Aber: Er versteht, was wir wollem, holt uns das Gerät und wir sind kurzzeitig freudig erregt, dass wir gleich loslegen können. leider ist der Baumarkt neu. Leider auch das Computerprogramm zum Ausleihen von Geräten. Und der Mitarbeiter hatte keine Gelegenheit, heimlich zu üben.

15 Minuten später wird ein zweiter Kollege hinzu gezogen, 25 Minuten später ein dritter. Wir alle kennen die Ausweisnummer vom Popstar mittlerweile auswendig, weil sie immer wieder laut vorgelesen in das System eingetragen wird.
Der Popstar hat Angst, dass die NSA seinen Ausweis für die Ausleihe von Reinigungsgeräten gesperrt hat. Gefahr in Verzug?

45 Minuten später stehen wir alleine neben dem Reinigungsgerät, weil alle den Drucker suchen, aus dem ein Formular flutschen soll.

... wir warten ...
... ab und an huscht einer der Mitarbeiter fluchend an uns vorbei ...

60 Minuten

Der Mitarbeiter vom Anfang kommt vorbei. Ich beginne ganz leise zu wimmern.
Das Formular ist da. Der Popstar entreisst dem Mitarbeiter den Kuli und unterschreibt wild jedes Papier, das ihm zwischen die Finger kommt.
Auftritt des Abteilungschefs.
Ob den geprüft worden sei, dass das Gerät am nächsten Morgen auch gebucht ist. Ich wimmere.
Es ist natürlich gebucht. Bevor mein Wimmern anschwillt, schwört der Popstar heilige Eide, dass wir in 4 Stunden wieder da sind (Notiz an mich: Teufel nicht wissen lassen, dass Wimmern zum Hergeben von Seele führen kann)
Wir reißen das Gerät an uns, zahlen und rasen nach Hause.

Der Rest ist schnell erzählt: Der Teppich ist ganz wunderbar geworden! Der von Pippi mehr als der vom Popstar. Mission erfüllt.
Die Rückgabe dauerte übrigens nur die Hälfte der Zeit ...

12 von 12 im September

Samstag, 13. September 2014

Wie immer ist Frau Kännchen so nett, den 12 von 12-Beiträgen eine gemeinsame Heimat zu geben.



1- Morgenbee. Die Frisur sitzt, die Bluse ist noch ohne Kaffeeflecken. Bereit fürs Büro!


2. Im Bad liegt die Armbändersammlung von Pippi. Dazwischen irgendwo: Meine Ohrringe…


3. Die Fahrt ins Büro. Während ich fotografiere, klingelt das Handy - deswegen nur ein Wackelbild. Es ist Pippi, die gar nicht mit mir sprechen will, aber angeblich ist das Handy von alleine losgegangen als sie vom Fahrrad fiel. Achso.

4. Der erste Kaffee. Immer bei geöffnetem Fenster, denn der Büroteppich dünstet nachts heftig vor sich hin.


5. Vorbereitung von Ausstellungsstücken


6. Der zwölfungfünfzigste Run über den Gang


7. Zen für fleissige Beinchen. Allein die Verpackung bringt mich runter



8. Zuhause geht es munter weiter. Projektpläne ausarbeiten. Ich liebe Mindmapping!


9. Auf zum Sport. Die Wikinger sind umgezogen und ich brause über Land. So mittelmässig toll. Es schüttet.



10. Später dann: Dekoausstatter für Events und Gastro mit dem Popstar. Törtchen für den Weihnachtsbaum?



11. … oder lieber die XL-Variante? Rechts in der Kugel: Der Popstar


12. Ausbeute. Vom Rest des Abends besser keine Bilder. Um 4 Uhr war ich nicht mehr in der Lage ;-)


Noch mehr Einblicke von mir von dieser Woche gibt es HIER.

WMDEDGT 09/14 - Tagebuchbloggen im September

Samstag, 6. September 2014

"Was machst du den ganzen Tag?" fragt Frau brüllen einmal im Monat und lädt zum Tagebuchbloggen ein.

7.00 Uhr Umdrehen

8.00 Uhr Umdrehen. Der Popstar ist die ganze Nacht daheim gewesen und schlummert noch friedlich vor sich hin

8.15 Uhr Der Popstar-Wecker klingelt. Wasndas?????
Ich erinnere mich, dass heute großer Event in großer Sportarena mit erstem Meeting um 10 Uhr ansteht. Sehr ungewöhnliche Zeit für den Armen.

8.26 Uhr Ich schäle mich aus dem Bett, um ihm ein gutes Beispiel zu sein. Wurm, Vogel und so.

8.45 Uhr Das Kindlein murrt als ich mich verabschiede, denn um

9 Uhr beginnt mein Wikinger-Training.

9.01 Uhr stehen der Wikinger und ich vor dem Sanitätshaus. Smalltalk. Die Tür ist noch nicht offen. Galgenfrist für mich und meinen Nacken, der heute unfit ist. Aber das soll sich ja ab

9.05 Uhr ändern

9.30 Uhr Ich zittere wie ein Aal auf der Matte. Was hat er nicht verstanden an "war jetzt lange Pause, lass es uns langsam angehen"???

9.45 Uhr ich kann die Arme nicht mehr heben.

9.47 Uhr an mir fährt der Popstar in die Gegenrichtung vorbei. Wir winken uns glücklich zu, da wir uns jetzt doch noch mal gesehen haben.

10 Uhr Ankunft daheim. Das Pippikind ist auch wach.
Wir frühstücken und ich bestücke mal wieder eine Waschmaschine. Da sie gestern aus einem 2-wöchigen Pfadfinderlager zurück ist, ist "alles muss gewaschen werden, was mit war" dran.

11 Uhr ich springe unter die Dusche. Nach ausgiebiger Muskelheißwasserberieselung bekomme ich Gesellschaft unter der Dusche. Leider, leider nur die Isomatte, die nach Angaben von Pippi mit Schneckenschleim übersät ist. Wenn man keinen Gartenschlauch hat, muss man halt kreativ sein. Und der Schneckenschleim ist gefügig und verrieselt sich schnell. Etwas seltsam ist es dann schon, mit Gras an den Füßen die Dusche zu verlassen.

11.30 Uhr Wäschiwaschi Teil 205

12 Uhr Pippi und ich verlassen das Haus Richtung Supermarkt, um noch ein bisschen was einzukaufen.

13 Uhr Wir entsteinen 10 Pfund Zwetschgen und machen uns ein Popstarfreies Mittagessen - sprich: Es darf Weizenmehl und Laktose geben.

14 Uhr Die Zwetschgen kochen. Zeit für eine kleine Portion Popkorn mit Zimt. Wir sind uns einig, dass es das beste Popkorn ever ist.
Während die Zwetschgen jetzt im Ofen schmoren schauen wir eine Folge Shoppingqueen.

Der Nachmittag vergeht mit gewaschene Wäsche zusammenlegen, halbfeuchte Wäsche vor Gewitter retten, Marmelade in Gläser füllen, Wintersachen von Pippi durchprobieren, Küche putzen und schwups ist es irgendwie

19 Uhr Ich sortiere Sachen für ebay aus, empfange Emails.

19.30 Uhr steht ein Verbandswechsel an. Im Pfadfinderlager hat man Pippi ein großes Pflaster verpasst. Leider war die Wunde am Bein eher Wundauflage-mit-Verband-Größe und so haftete die Hälfte der Wunde am Pflaster. Böse. Sehr böse, sieht das aus.

20 Uhr mampfen wir Salat und danach ist Sofa angesagt - sag ich jetzt mal so.
Machte gut ihr Lieben!


 

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