keine Disziplin und Ordnung

Freitag, 19. Februar 2010

Ich fühle mich schlecht.
Alle um mich herum fasten, machen Diät, trainieren für Marathons oder sind sowieso sehr disziplinierte Menschen.
Bin ich auch.
Aber nicht heute.
Und gestern auch nicht.
Und morgen vermutlich sowieso nicht.

Vorgestern hatten wir Besuch einer Schulfreundin von Pippi. Da ich sie erst um 15 Uhr aus der Betreuung abholen kann, ist unser Mittagessen immer recht spät. Die Pippifreundin fand es so spät, dass sie es schon für ein frühes Abendessen hielt.
Nun gut.
Es gab einen laktosefreien Kartoffelauflauf (weil Pippi und Popstar damit gerne mal Probleme haben) und Bratwurst. Beides ziemlich lecker.
Kommentar Nummer 1: "Ich bin aber Vegetarier!" "Okay, kein Problem, dann isst du nur Auflauf"
Kommentar Nummer 2: "Der schmeckt komisch" "Dann lass ihn einfach stehen."
Kommentar Nummer 3: "Eure Gläser sind nicht ganz sauber" (Ja, unsere Spülmaschine spinnt manchmal und dann gibts Schlieren)
Zum Nachtisch gab es noch ein "Ich faste gerade"
7 Jahre alt.

Das nächste Mal gibts ne Reiswaffel für die Dame

normal wahnsinnig

Donnerstag, 18. Februar 2010

Heute morgen hatte ich Meetings. Wichtige Meetings, die eine korrekte Garderobe bedingten.
Also habe ich mir ein nettes Kleidchen übergeworfen und schicke Stiefelchen angezogen. Ich ahnte schon beim Schminken und gleichzeitigem Pippi-Morgengebrabbelverarbeiten, dass der Tag Herausforderungen birgt.

Die Taktung ist einfach zu knapp. Aber das ist donnerstags immer so, wenn der Popstar nicht da ist.

Ich habe mir alle Mühe gegeben, keine Frühstückseinheiten in die Kaffeetasse plumpsen zu lassen, um danach Sommersprossen auf Gesicht und Kleid entsorgen zu müssen. Ich hab mein Minideo nach der ersten Schwitzeinheit tatsächlich auch gefunden. Ich habe Haarspray benutzt, damit ich nach dem Gang durch unser beteppicht und beheiztes Büro nicht wie in die Steckdose-gegriffen aussehe.

Ich saß also ganz korrekt gekleidet in der Besprechung.
Und während wir über Sendeminuten und Vergütungen verhandelten, muss irgendeine höhere "wir kriegen sie doch noch usselig"-Macht den Reißverschluss meiner Stiefel geschreddert, diesen mit meiner Strumpfhose verwebt und selbige in feine Streifen und Laufmaschen verwandelt haben. Was ich selbstverständlich erst stehend beim Verabschieden bemerkte.
*ggggggggggrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr

Ich werde also gleich hektisch zur Schule eiern, mit meinen glattlederbesohlten Stiefeln über den eisplattenbedeckten Schulhof schlittern, Pippi schnappen und sie innerhalb von 5 Minuten fertig umgezogen beim Ropeskipping abgeben.
Pillepalle.
Pillepalle mit Schwitzflecken und einem leicht nu**igen Beinkleid.

Dramatisch krank

Mittwoch, 17. Februar 2010

Pippi wälzte sich heute dramatisch vor dem Bad: "Mama, ich kann heute nicht in die Schule"
Frau busybee bekommt kurz Atemnot, weil Pippi die letzten anderthalb Wochen schon krank danieder lag - mit Ohren-, Bauch-, Kopf-, Fieber-, Übelkeits -attacken und -schmerzen. Und dann noch das fasnachtshochburgische Schulfrei hinterher.
Keine Lust mehr auf Kinderbespaßung.
Nein. definitiv nicht mehr.

"Was hast du denn?", fragt Frau busybee wenig enthusiastisch nach (im Hinterkopf schon alle Rabenmutterargumente).

"Gänsehautentzündung"
Okay.

Definitiv dramatisch.

Ich zwinge sie in die Schule, um alle anderen damit anzustecken.

Patchework Klamotten

Montag, 15. Februar 2010

Nein, es geht nicht um 70er Jahre Zipfelröcke aus Stofffetzchen.

Es geht um den Kleiderschrank von Pippi.

Pippi ist ein lustiges Kind einer großen Patchworkfamilie. Groß bezieht sich dabei leider nicht auf eine Kinderschar, sondern auf den Erwachsenenanteil: Viele Großeltern, angeheiratete Großeltern, Tanten, Großtanten, Quasionkel usw.

Und weil ich Spielzeugschnickischnackigeschenke gerne einschränke, meint jeder "praktisch" schenken zu müssen.

Und hier kommt es zum Supergau!

Oma 1 liebt es konservativ: Matrosenkleidchen, Spangenschuhe und mal ein peppiger Strickpullover - aber nur mit Blüschen drunter, damit der Hals nicht so "nackig" ist.

Oma 2 liebt die Farben, die Pippi richtig beknackt aussehen lassen: Lila, braun, gelb - wär Pippi dunkelhaarig und hautfarbenmässig etwas dunkler, wär das eventuell farbtechnisch machbar - wenn der Kleiderschnitt nicht auch komplett daneben wäre. Hosen sind immer aus der Kollektion für übergewichtige Kinder (???????????????????????) und Sweatshirts in der Jungenvariante.

Groß- und Patentante liebt alles was nach "little bitch" aussieht und bauch- oder schulterfrei ist.

Bei Patentante Nr. 2 hat alles Totenköpfe (nicht schlimm, aber auch nicht für jeden Tag...)

Papa kauft nur Sportklamotten.

Und dann bekomme ich von meiner Lieblingsfreundin immer noch einen Stapel bunt Gemischtes von ihrer Süßen geliehen.

Bitte mal alles auf einen Haufen legen und sortieren nach


a) super
b) so geht mein Kind nicht auf die Straße
c) najaaaaaaaaaaaa, vielleicht lässt es sich kombinieren

Stapel a) ist klein
Stapel b) schon größer
Stapel c) riesig

Stapel c) lässt sich aber leider nicht kombinieren. Nicht mit dem, was da ist. Und möchte ich Geld für Klamotten ausgeben, die mein Kind in ein "naja, geht grad so" verwandeln?

Das Problem ist ja nicht nur optischer Natur: Es kauft ja niemand gerne Unterwäsche oder Strumpfhosen. Oder es werden für den Sommer nur Spaghettiträgerhängerchen gekauft, die meiner armen Pippimaus die Schultern so schön verbrennen lassen. Oder nur Hotpants.

Zur Zeit liegen gerade 24 Langarmshirts im Schrank. Leider etwas kühl für die Jahreszeit, dafür haben wir umso weniger warme Pullover und die passen farblich nicht zu den knalligen Cordhosen.

Ich hab schon alles probiert:
Letztes Jahr habe ich den Slogan ausgegeben: Bitte bei Farben nur xyz kaufen, damit alles schön zusammenpasst.
Hat nicht geklappt.

Dann habe ich verkünden lassen, dass wir zur x undbedingt ein farblich passendes y brauchen.
Hat nicht geklappt.


Ich habe Bestellkataloge verteilt und Wunschlisten ausgegeben.
Hat nicht geklappt.

Ich bin keine absolute Ökomaus, aber ich lasse mein Kind nicht in Vollplastik laufen. Oder in Schuhen, die schon beim Einkauf nach Schweißfüßen riechen.

Also, was mach ich denn nun?

beschwipst

Donnerstag, 11. Februar 2010

Cheffe hat Geburtstag.
Cheffe ist ein großer Anhänger kulinarischer Kleinigkeiten.
Sonst immer gerne. Nur nicht heute.

Frau busybee ist bös beschwipst, weil der Sekt ohne Grundlage getrunken wurde.

Peinlich.

Ich versuch jeden Kommentar zu vermeiden. Nix sagen. ganz ruhig am Schreibtisch sitzen.

Hicks.

Peinlich.

gepflegt

Mittwoch, 10. Februar 2010

Ich schlendere gerne durch die Bloggerwelt. Schau ein bisschen hier und schmunzle ein bisschen dort und freue mich, wenn ich all die schönen Dekos sehe, die meine Bloggernachbarinnen so liebevoll arrangieren.
Ich arrangiere auch gern.
Ich liebe ein gepflegtes und hergerichtetes Wohnumfeld.

Während ich das Wort "gepflegt" schreibe, wandert mein Blick über unseren Wohnzimmerboden. Mein ökologisch-korrekter Vormieter hat dort Superduperöko-Korklaminat verlegen lassen. Bei der ersten Besichtigung fragte ich in meiner netten und diskreten Art, ob ich denn über die Trittschalldämmung verlegen dürfe, was ich wolle...

Tod durch Giftblick

Der Bodenbelag sieht nicht nur aus wie Trittschalldämmung, sondern wie Trittschalldämmung aus augeko** Haferschleim in Beton.
Sehr hübsch sind auch die Macken, die fallengelassene Gegenstände hervorrufen. Aus den entstehenden Kratern quillt dann der versteckte Kork erruptionsartig hervor. Legt man sich flach auf den Boden, hat man den Eindruck, dass Minimaulwürfe unseren Boden bearbeiten würden.

Mein Blick wandert alsobei dem Wort "gepflegt" über hafergrützenfarbenen Boden mit braunen Hügelchen, einer Joghurtspur von Pippis abendlichen Müsliorgien und einem Miniradiergummi, der sich passgenau in eines der Bodenlöcher kuschelt.
Gepflegt ist auf jeden Fall der cremfarbene Grobstrickflokati aus dem blaugelben Möbelhaus. Gepflegt insofern, als man ihn sehr regelmäßig saugen muss, damit nicht das ganze Haus in seinen Flusen erstickt. Ich habe ihn jetzt seit 3 Jahren und erfreue mich immer wieder an der Aussage meiner liebsten Freundin S.: "Nach 2 Jahren sind die Wollmäuse nur noch schäfchengroß, nach drei Jahren kaum mehr da und nach 4 kannste ihn wegschmeißen, weil keine Wolle mehr vorhanden ist."

Ich verharre mit meinem Blick lieber am Boden. Da kenn ich jetzt den Pflegegrad. Keine weiteren Depressionen bitteschön, die ein Blick in Kniehöhe auslösen würde.
 

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