Tagebuch 5 - Was machst du eigentlich den ganzen Tag im Juni?

Mittwoch, 5. Juni 2013




Frau Brüllen fragt ja regelmäßig nach, was man so den ganzen Tag treibt.
Und da ich es selbst ganz spannend finde, womit man die Zeit so vergeudet, hier der Einblick für euch:

6.15 Uhr Der Wecker klingelt nicht. Dafür zirpt das Handy. Das darf es zur Zeit jeden Morgen, da mein Wecker leider das Zeitliche gesegnet hat. Und Weckerkauf ist schrecklich. Denn er muss nicht nur einigermaßen leise ticken – ich Blindfisch muss auch mit einem Blick die Uhrzeit erkennen können. Und digital ist mir meistens zu hell. Also zirpt das Handy vorerst weiter. >
6.20 Uhr Vorsichtiger Besuch im Bad: Hurra! Das gestrige Monsterkopfweh ist nur noch hauchweise vorhanden. Kennt ihr das: Nach zwei Tagen schlimmste Schmerzen hat man das Gefühl, dass der Schmerz zwar weg ist, man aber immer noch Nachwehen hat. Auftreten mit kaputtem Fuß ohne Schiene ist auch ok.


6.40 Uhr Beobachten der Kaffeemaschine 6.42 Uhr Beobachten des Toasters
6.43 Uhr Ignorieren des Chaos in der Küche
6.50 Uhr Pippi muss raus! Mein liebevolles Wecken, dass früher mit einer Umarmung begrüßt wurde, erntet nur Grunzen.
6.51 Uhr Ich trete auf die Zahnspange
7.00 Uhr Pippi läuft in der Küche ein und möchte eine aufwändige Flechtfrisur. Ich entscheide mich aus Zeitgründen für ein kleines Zöpfchen an der Seite, das kunstvoll aufgezwirbelt wird.
7.05 Uhr Pippi starrt das Toastbrot an, das Toastbrot zeigt sich unbeeindruckt
7.12 Uhr Ich bestätige im Lernbegleiter meiner Tochter, dass ich alles was ich hätte sehen sollen, gesehen habe und hoffe, das zumindest 20% den Weg zu mir finden werden.
7.20 Uhr Tschüss zum Popstar, der noch schlafen darf – er muss schließlich kommende Nacht die Brötchen (Toastbrot) verdienen
7.30 Uhr Pippi ist davon geradelt, nicht ohne vorher mockiert zu haben, das das Zopfgezwirbel nicht helmtauglich ist und ich echt unfähig bin.
7.36 Uhr Kein Stau. Nasowas! Ich bewundere auf der Brücke das Hochwasser im Rhein.
7,54 Uhr Ankunft bei die Arbeit!
8.00 Uhr Kaffee schwappt in Thermosbecher. Der Vormittag beginnt mit Planung, Schreiben und einem Artikel über Fakes bei preisgekrönten Pressebildern.
… arbeiten, arbeiten…
Ich sehe Schlieren und spiele kurzzeitig mit dem Gedanken, mir mit dem Laserpointer die Augen selbst zu lasern. Ich verwerfe es aber wieder, da Brilleputzen eine erhebliche Besserung bringt.
… arbeiten, arbeiten…
11.00 Uhr Die Sonne hat meinen Schreibtisch voll erfasst. In meinen Plastikschuhen (you know: die blöde Schiene…) steht der Saft. Ich will Sandalen! Ich will Pumps! Ich will zierliche Lederballerinas!
…arbeiten, arbeiten…
13.14 Uhr Abfahrt gen Heimat
13.17 Uhr wieder kein Stau. Nochmal: nasowas! Mein Auto muss unter einem Baum gestanden haben, der Nektar darauf getropft hat. Bienen umschwirren mich während der Fahrt (ehrlich!)
13.40 Uhr Ankunft bei Popstar, der im Anzug für heute Abend das Essen bereitet. Ich bin beeindruckt. Kurze Lagebesprechung
14 Uhr Erstellen einer neuen ToDo-Liste. Die alte war nicht groß genug. Ich bekomme Schweißausbrüche
14.40 Uhr Rumfuscheln im HTML-Code. Warum sind das hier unterschiedliche Schriftgrößen??? Beschließe es so zu belassen, weil sonst die ToDo-Liste nicht bearbeitet werden kann.
14.50 Uhr Vorbereitung Posting bei aufgeräumt!
15 Uhr Der Popstar haut ab. Ich wundere mich kurz, weil es doch eine Abendveranstaltung ist.
15.15 Uhr Ein Kaffee könnte jetzt gut tun
15.16 Uhr Suchen nach weiteren Dingen, die man noch machen könnte, damit die Todo-Liste auch wirklich lang bleibt.
15.17 Uhr Das Telefon klingelt noch nicht mal
15.18 Uhr Ich sortiere eMails
15.19 Uhr ok - ich mach mich an die Arbeit. Die ersten Anfragen bei den Druckereien sind draussen. Irgendjemand noch eine Beachflag?
15.40 Uhr ebay-Kauf bezahlen. Oh, was freu ich mich! Schicke Schuhe, neu für kein Geld. Und dann auch noch mit Absatz. Ich aktiviere Selbstheilungskräfte für Fuß.
16.05 Uhr Ich müsste mal das Tagebuch aktualisieren...
16.12 Uhr Fehler korrigieren
17.00 Uhr Ich habe tatsächlich etwas gearbeitet - leider komm ich grad nicht weiter. Und leider gibts eine Deadline die gehalten werden muss.
17.15 Uhr Kurzer Wohnungscheck: Balkon ist noch da, Sonne auch, ich leider am Schreibtisch. Mäuse schlafen. Küche unordentlich. Bad quillt über mit ungewaschener Wäsche. Zimmer von Pippi sieht mal wieder bombig aus. Ich packe einen Teil ihres Krams auf den Schreibtischstuhl. Wer sitzen will, muss aufräumen. Wird wohl nicht funktionieren diese List... Aber ich liebe Illusionen.
19.15 Uhr Fast alle wurden erreicht, 2 Stunden sind mit arbeiten ins Land gegangen, Pippi ist wieder daheim
19.20 Uhr Fernsehgucken mit Pippi - Enie backt und Shopping Queen. "Mama, die sehen alle älter aus als du!" Braves Kind! " Aber auch dünner...!" Wer mag Pippi adoptieren?!
20.28 Uhr Pippi wird Richtung Zimmer und Bett geschickt.
20.38 Uhr Schluß für heute! Es folgen Folgen von MadMen und das Bett

3 Kommentare:

  1. ...und dann... jetzt war ich so schön am Lesen und wirklich beeindruckt über die minütliche Taktung Deines Tages und dann hört er um 16.12 Uhr einfach so auf.... hm....

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    1. ... ich muss ja erst mal wieder was erleben, damit ich was Neues schreiben kann *gg. Aber weitere spannende Infos folgen gleich...

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  2. ich habe gerade richtig geschmunzelt

    Liebste Grüße zu dir :-)

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